Seit dem Gründungsjahr 1980 hat sich viel ereignet in unserer Musikschule. Um Ihnen, liebe Leser, keinen endlos langen Roman zu präsentieren, haben wir die Schulgeschichte in übersichtliche Kapitel aufgeteilt. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern, vielleicht waren Sie ja selbst beim einen oder anderen Kapitel mit dabei.
Geschichte
Die Geschichte der Musikschule
Es soll einmal eine Zeit gegeben haben, in der weder Korntal noch Münchingen über eine Musikschule verfügten. Der große Bedarf an bezahlbarem Musikunterricht, der in den siebziger Jahren herrschte, wurde über private Musiklehrer gedeckt, außerdem gab es einige von Renate Petruschke betreute Früherziehungsgruppen, die unter der Regie der Stuttgarter Musikschule angeboten wurden. Als diese sich aus finanziellen Gründen aus Korntal zurückzog, gründeten einige engagierte Bürger einfach eine eigene: 1971 wurde die Korntaler Musikschule e.V. aus der Taufe gehoben. Vorsitzender wurde Jürgen Spielkamp. 1972 wurde die Musikschule Korntal im Vereinsregister eingetragen, ein Jahr später als gemeinnütziger Verein anerkannt. Ebenfalls 1973 wurde Ulrich Mannhardt Vorsitzender, dem 1977 Dr. Manfred Korff folgte.
Bis man merkte, dass solch eine Schule nicht einfach nebenbei betrieben werden kann, verging einige Zeit: der Verein hatte Lehrkräfte einzustellen, den Unterricht mit den Eltern abzurechnen und Räume zu organisieren – kurz, ehrenamtlich war dies irgendwann nicht mehr zu stemmen. Daraufhin wurde Korntal der Ditzinger Musikschule zugeordnet, und nun konnte auch das Unterrichtsangebot ausgebaut werden. Die Jugendmusikschule Ditzingen stellte ihre Verwaltung und ihre Lehrkräfte zur Verfügung, die Korntaler Musikschule kümmerte sich um die Unterrichtsräume und bezahlte aus dem Überschuss des Gruppenunterrichts und von der städtischen Vereinsförderung einen Ausgleich an Ditzingen. So hatte die Korntaler Musikschule im Wintersemester 1979/80 immerhin ca. 200 Schüler, wovon ungefähr 135 ein Instrument erlernten. Bald unterrichteten Ditzinger Lehrer in Korntal, später auch in Münchingen, wo 1975 der dortige Musikverein eine Musikschule eingerichtet hatte. Leiter dieser Musikschule war der Vorsitzende des Musikvereins Münchingen Wilfried Schaible.
Im Jahr 1979 nahm der Schulleiter der Musikschule Münchingen, Wilfried Schaible, mit dem Vorsitzenden der Korntaler Musikschule, Dr. Manfred Korff, Gespräche auf, die den Aufbau einer gemeinsamen Musikschule Korntal-Münchingen zum Ziel hatten. Eine breite Öffentlichkeit, allen voran Bürgermeister Walter Seiler, engagierte sich für den Zusammenschluss. Am 14. Januar 1980 fand die Gründungsversammlung für die neue Musikschule Korntal-Münchingen e.V. statt. Sie war das erste „Vereinskind“ aus der politischen Ehe zwischen Korntal und Münchingen, die im Zuge der Gemeindereform 1975 zusammengefasst worden waren. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Wilfried Schaible gewählt. Im Laufe des Frühjahrs schrieb der Verein die Stelle des Schulleiters aus, die mit dem damals 27-jährigen Peter Meincke besetzt wurde. Dieser hatte gerade sein Referendariat zum Gymnasiallehrer abgeschlossen. Als Sekretärin war noch kurz vor den Sommerferien Elsbeth Edelmann eingestellt worden.
Am 1. September wurde der Betrieb im Münchinger Schulhaus aufgenommen. Das Klassenzimmer im Erdgeschoss rechts stand als Unterrichtsraum zur Verfügung. Direkt darüber, im ersten Obergeschoss, befand sich die ehemalige Lehrerwohnung, die bis vor den Ferien von Frau Klamser, langjähriger Grundschullehrerin in Münchingen, bewohnt worden war. Zwei kleine, ineinander übergehende Zimmer boten Platz für Sekretariat und Schulleitung, das frühere Wohnzimmer und die Küche konnten als Unterrichtsräume genutzt werden und das Badezimmer als Abstellraum. Somit lag das Zentrum der Musikschule Korntal-Münchingen im Ortsteil Münchingen.
Der Etat für September bis Dezember 1980 betrug 16.000 DM, was keine großen Anschaffungen zuließ. Frau Klamsers alte Teppiche blieben zunächst einfach liegen (dieses Provisorium sollte noch fast 20 weitere Jahre bestehen), auch die Tapeten blieben kleben; es reichte gerade für zwei Schreibtische und eine elektrische Schreibmaschine. Der Fundus an Instrumenten bestand aus zwei Klavieren für den Unterricht (je eines in Korntal und Münchingen) sowie einer Geige und einer Querflöte.
In der ersten Pressenotiz im Amtsblatt, das damals noch „Korntal-Münchinger Mitteilungen“ hieß, warb die Musikschule für Früherziehungskurse. Als Logo erfand Peter Meincke das „Notenrad“ – Acht Noten, deren Köpfe kreisförmig um die nach innen gerichteten Hälse angeordnet sind.
Am 5. Mai des Folgejahres veranstaltete die Musikschule ihr erstes Konzert: Peter Meincke gab mit seinem Klavierbegleiter Wolfgang Walter im Musiksaal des Gymnasiums an der Charlottenstraße einen Liederabend. Im September 1981 wurde der Kinderchor Münchingen gegründet, der sein erstes Chorkonzert am 13. Dezember gab.
Mit der Gründung des Kinderchores wurde der Grundstein für eine lang anhaltende Chortradition gelegt, die die Arbeit der Musikschule Korntal-Münchingen noch bis heute prägt. 1982 entstand mit dem Chor Korntal, damals noch „Frauen- und Männerchor“, das sogenannte Korntaler Modell: Die Musikschule betreut den Kinderchor musikalisch, wobei der Verein der Träger bleibt.
Gemeinsam mit dem im Vorjahr gegründeten Münchinger Kinderchor verfügte die Musikschule so über ein leistungsstarkes Ensemble. Als erste gemeinsame Aufführung brachten die Kinder das Singspiel „Die Seefahrt nach Rio“ auf die Bühne. Auch dieses Ereignis war der Beginn einer Tradition – das Musiktheater ist bis heute ein fester Bestandteil des Musikschullebens.
Am 9. März 1982 wurde Wilfried Schaible von Ulrich Steinheil als erster Vorsitzender des Vorstandes abgelöst.
Während die Musikschule in Münchingen über eigene Unterrichtsräume im Alten Schulhaus Münchingen verfügte, herrschte in Korntal eine Raumnot, die schon bald zum chronischen Problem wurde. Es standen nur einzelne Zimmer in verschiedenen Gebäuden zur Verfügung. Unterrichtet wurde unter anderem in der Alten Lateinschule, die damals noch die Strohgäuschule beherbergte. Dies führte immer wieder zu Konflikten, da der nachmittägliche Musikunterricht in den Klassenzimmern der Strohgäuschule stets ein Dorn im Auge war. Außerdem mussten für den Klavierunterricht täglich Instrumente über den Flur in einen anderen Unterrichtsraum geschoben werden, was die Lehrkräfte bei der Gestaltung ihres Stundenplanes zu beachten hatten: Der erste sowie der letzte Schüler musste ein kräftiger Junge sein, der das Klavier über die Schwellen heben konnte.
Auch in der Teichwiesenschule fand Unterricht statt, genauso wie in den Gemeindehäusern auf dem Rossbühl und in der Tubizer Straße. Einige Lehrkräfte unterrichteten in ihren Privatwohnungen oder gingen von Haus zu Haus, um die Schüler mit Unterricht zu versorgen. Bis die Musikschule jedoch auch in Korntal ein eigenes Unterrichtsgebäude zur Verfügung hatte, sollten noch über zehn Jahre vergehen.
Im Jahre 1984 wurde an der Martin-Luther-Straße die Stadthalle Korntal fertiggestellt. Die Musikschule gab mit dem neu gegründeten Kammerorchester Korntal-Münchingen das erste Konzert im neuen Schillersaal. Bis heute spielen verschiedene Ensembles der Musikschule regelmäßig in der Stadthalle Korntal. Im ersten Jahr gab es in der Stadthalle Korntal noch kein Kulturprogramm, da erst nach Einweihung des Gebäudes ein Geschäftsführer eingestellt wurde. Niemand der Verantwortlichen hatte bedacht, dass es über ein Jahr an Planung bedarf, bis ein Programm auf die Beine gestellt ist. So kam die Musikschule in den Genuss, die nagelneue Stadthalle nahezu unbegrenzt für Konzerte nutzen zu können.
Mitte der Achtziger Jahre war schon längst stadtweit bekannt, dass die Musikschule eine umfassende Kinderchorarbeit leistet. Bislang gab es jedoch noch keinen Chor für Erwachsene an der Musikschule, was in der Tatsache begründet lag, dass durch Vereine und Kirchengemeinden bislang ein ausreichendes Angebot in Korntal vorhanden war. Eines dieser Angebote war der Elternchor des Gymnasiums, der seit vielen Jahren von dem Musiklehrer Prof. Fritz Seez geleitet wurde. Dieser hatte allerdings inzwischen die Siebzig überschritten und befand sich seit einigen Jahren im Ruhestand, den er bevorzugt in seinem Ferienhaus in Spanien verbrachte. Weil ihm die Reise alle vierzehn Tage nach Korntal zunehmend schwerer fiel, äußerte er den Wunsch, den Chor abzugeben. Doch niemand aus dem Musiklehrerkollegium mochte den Chor übernehmen und die Schulleitung sah keinen Handlungsbedarf. Einige Chormitglieder hingegen wollten den Chor gerne erhalten, sodass sie sich bei Peter Meincke einfanden, der gerne bereit war, die Chorarbeit fortzuführen: Der Kammerchor Korntal-Münchingen war gegründet.
Auf Initiative der Musikschule veranstalteten 1989 sämtliche Schulen Korntal-Münchingens die „Kulturtage der Schulen“. Rund 2500 Schülerinnen und Schüler wirkten mit ihren Lehrkräften bei diesem Großprojekt mit, bei dem eine Woche lang ein hochkarätiges kulturelles Programm - von Kunst über Musik bis Theater - in der Stadthalle geboten war. Damit zeigte die Musikschule, wie sie beispielgebend mit allgemeinbildenden Schulen zusammenarbeiten kann. Der große Erfolg dieser Veranstaltung spiegelte sich nicht zuletzt darin, dass die Kulturtage fünf Jahre später anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Gemeinde Korntal wiederholt wurden.
Dass die Musikschule und die Stadthalle von Beginn an eine besondere Verbindung zueinander hatten, ist bereits angeklungen. Diese Verbindung intensivierte sich über die Jahre zunehmend: Die Geschäftsführung der Stadthalle, die unter anderem für die Programmplanung zuständig ist, hatte eine Sekretärin der Stadtverwaltung inne, die wenig Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Veranstaltungsorganisation besaß. So wandte sie sich immer häufiger mit Fragen an den Musikschulleiter, der gemeinsam mit dem Lehrerkollegium für einen beachtlichen Teil des Korntaler Konzertlebens verantwortlich war. Bald wurde zwar ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt, der jedoch nach kurzer Zeit die Stadthalle wieder verließ. Dies führte schließlich dazu, dass Schulleiter Peter Meincke und der Klavierpädagoge Bernhard Mussel zusätzlich zu ihrer Tätigkeit an der Musikschule zum 1. September 1991 die Leitung der Stadthalle Korntal übernahmen. Das organisatorische Know-how der beiden aus dem Musikschulbetrieb stellte sich als großer Glücksfall für das Kulturprogramm der Stadt heraus, das an Vielfalt gewann. Dass die Korntaler dies zu schätzen wussten, zeigte die Verdoppelung der Abonnentenzahlen für das Kulturprogramm während ihrer siebenjährigen Amtszeit.
Eines der ersten Großereignisse, das die beiden zu verantworten hatten, war der „Internationale Wettbewerb für Vokalensembles“. Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Erwin Teufel fanden eine Woche lang Konzerte von hochkarätigen Ensembles aus aller Welt statt. Ein besonderes Augenmerk lag auf den Gästen aus den ehemaligen Ostblockstaaten, die nun erstmals in den Westen reisen durften. Ein Teilnehmer reiste aus dem sibirischen Novosibirsk an und blieb: Roman Namakonov ist heute Lehrer an der Musikschule.
Zum zehnjährigen Jubiläum im Jahre 1990 hatte die Musikschule bereits 670 Schüler*innen und die Raumprobleme wurden unerträglich. Bürgermeister Seiler und der Gemeinderat versprachen eine Lösung, doch erst nach weiteren drei Jahren, also nach insgesamt dreizehn Jahren provisorischer Lösungen, folgte im Jahre 1993 endlich die Erlösung: Der Gemeinderat beschloss die Übergabe der Alten Lateinschule an Musikschule und Volkshochschule. Damit einher ging der Umzug des bisherigen Nutzers, der Strohgäuschule, nach Münchingen. Allerdings freuten sich nicht alle über diese Wendung der Dinge: Es ist überliefert, dass bei der Schlüsselübergabe an die Musikschule eine Lehrkraft der Strohgäuschule voller Wut und mit vollen Händen den Nachmietern alte Schulbücher entgegenwarf.
Die geplante und notwendige Renovierung des Hauses konnte jedoch aus Kostengründen zunächst nicht realisiert werden. Dennoch zog die Verwaltung der Musikschule von Münchingen nach Korntal um und residierte zunächst im zweiten Stock der Alten Lateinschule.
1994 wurde die High‘n Mighty Big Band gegründet. Unter der Leitung von Frank Kroll und Bernd Hofmann entwickelte sie sich zu einem Aushängeschild der Musikschule und war bereits 1996 Preisträger des Landeswettbewerbs Jugend jazzt. Das seit 1997 jährliche veranstaltete Jazz Festival (seit einiger Zeit unter dem Titel Jazz Night) lockt bis heute auch überregionales Publikum nach Korntal. Inzwischen wird das Ensemble von Ralf Reichert geleitet.
Die High‘n Mighty Big Band im Jahr 1996 (Bild wird noch eingestellt)
Im Januar 1996 gründete sich die Interessengemeinschaft Modellbahn Korntal. Für zwei Tage trafen sich Modellbahnliebhaber im Korntaler Schulgebäude und präsentierten einander ihre Schätze. Daraus entstanden die Korntaler Modellbahntage, die die Musikschule seither jährlich veranstaltet. Inzwischen kommen rund 2.000 Besucher jeden Januar nach Korntal - somit hat die bestbesuchte Musikschulveranstaltung mit Musik kaum etwas zu tun.
Nach sechzehn Jahren als Vorsitzender des Trägervereins stellte sich Ulrich Steinheil im Mai 1998 nicht mehr zur Wahl. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt und übergab das Amt an Bernd Natterer.
200 Jahre alt wäre Franz Schubert 1997 geworden. Anlässlich dieses runden Geburtstages gestaltete die Musikschule mit dem Schriftsteller Peter Härtling eine Schubertiade in der Stadthalle: Der Autor las aus seinem Schubert-Roman, der Chor brachte die Musik des Komponisten zu Gehör.
Die Veranstaltung fand viel Anklang, so dass im Jahr darauf gleich eine Fortsetzung stattfand: Sogar das Regionalfernsehen berichtete, als Peter Härtling aus seinem Roman „Schumanns Schatten“ las.
Die Renovierung der Alten Lateinschule
In den Sommerferien des Jahres 1998 begann die Renovierung des Schulhauses in Eigeninitiative. Mit im Boot waren zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Bei diesem ersten Schritt bekam das Haus schalldämmende Türen. In den Folgejahren wurden weitere Baumaßnahmen vollzogen – zu nennen sind Schallkabinen für Schlagzeugunterricht, die Erneuerung der Toiletten, schalldämmende Zwischenwände, Akustikdecken, die Erneuerung der Elektrik, neue Heizkörper, schalldämmende Fenster und umfassende Brandschutzmaßnahmen.
Der seit 28 Jahren ausstehende barrierefreie Zugang konnte bislang noch nicht realisiert werden.
In den Sommerferien des Jahres 1998 begann die Renovierung des Schulhauses in Eigeninitiative. Mit im Boot waren zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Bei diesem ersten Schritt bekam das Haus schalldämmende Türen. In den Folgejahren wurden weitere Baumaßnahmen vollzogen – zu nennen sind Schallkabinen für Schlagzeugunterricht, die Erneuerung der Toiletten, schalldämmende Zwischenwände, Akustikdecken, die Erneuerung der Elektrik, neue Heizkörper, schalldämmende Fenster und umfassende Brandschutzmaßnahmen.
Der seit 28 Jahren ausstehende barrierefreie Zugang konnte bislang noch nicht realisiert werden.
Im Jahre 2000 veranstalteten die vierzehn Musikschulen im Landkreis Ludwigsburg unter der Schirmherrschaft des damaligen Landrats Dr. Rainer Haas ein Jugendkulturfestival. Daraus entstand ein gemeinsames Sinfonieorchester, die Jugendphilharmonie. Das projektweise probende Ensemble aus fortgeschrittenen Schülern aller Musikschulen wurde zunächst von Peter Kopp, später von Sabine Schönberger geleitet. 2009 konnte der Balinger Dirigent Dietrich Schöller-Manno für die Jugendphilharmonie gewonnen werden, unter dessen Leitung sich das Orchester qualitativ enorm entwickelt hat. So erfolgten neben jährlich ein bis zwei Sinfoniekonzerten in den Jahren 2013, 2016 und 2019 Auslandsreisen nach Italien und Frankreich, wo die jugendlichen Musiker mehrere Konzerte im Rahmen verschiedener Jugendorchester-Festivals spielten. Fast jedes Jahr tritt das Orchester in der Korntaler Stadthalle auf.
2008 wurde die Chorarbeit um ein Angebot reicher: Christina Enders gründete den CIA | Chor in Action und schuf somit ein Chorangebot für Erwachsene, das sich dem popularmusikalischen Bereich widmet. Später übernahm Helen Werum den Chor, dann der junge Schulmusiker Jürgen Parison. Dieser musste nach zwei Jahren den Taktstock weitergeben, da er sein Referendariat antrat. Mit dem Konzertpianisten und Chorleiter Michael Kuhn hat der Chor seit 2018 einen neuen Leiter.
2011 wurde die langjährige Posaunenlehrerin Claudia Raiser-Endres Assistentin der Schulleitung. Sie erarbeitete ein Programm zur Evaluation der Musikschularbeit, daraus gingen in den Folgejahren zahlreiche neue Angebote wie die 10er-Karte für Musikunterricht oder das Schnupperangebot „Musik à la carte“ hervor. 2016 führte die Musikschule zum ersten Mal eine umfassende Kundenbefragung durch. Sowohl Eltern als auch Schüler zeigten sich zufrieden mit der Arbeit der Musikschule, gaben jedoch auch einige Anregungen wie die Durchführung regelmäßiger Elterngespräche und regelmäßiger Teilnahme der Schüler an Vorspielen. Nachdem Claudia Raiser-Endres sechs Jahre die Schulleitung in vielen Bereichen unterstützt hatte, wurde sie ab Januar 2017 Stellvertretende Schulleiterin. In der Folge widmete sie sich nicht nur vermehrt den administrativen Aufgaben, sondern bereicherte das Musikschulleben auch weiterhin mit neuen Ideen. Beispielhaft hierfür steht der Workshop für tiefes Blech, der Dozenten und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet nach Korntal führt.
Der langjährige erste Vorsitzende des Trägervereins Bernd Natterer verabschiedete sich im Mai 2014 nach 16-jähriger Amtszeit. Er wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wurde Martin Fürst.
Über die Jahre verbanden sich in den Köpfen der Korntal-Münchinger die Musikschule und das sie beheimatende Gebäude untrennbar miteinander. Daher richtete die Musikschule am 11. November 2017 einen kleinen Festakt anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Alten Lateinschule aus, die 1892 in Anwesenheit König Wilhelms II. von Württemberg eingeweiht worden war. Dazu wurde eine Fotoausstellung eröffnet, zu der viele Korntaler, die ihre ganz persönliche Geschichte mit dem Schulhaus haben, aus ihren Familienarchiven Beiträge zur Verfügung gestellt hatten. Es erklang die Vertonung des Psalms 111 von Heinrich Schütz. Der zehnte Vers des Psalms ist im denkmalgeschützten Eingangsportal eingemeißelt: Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Außerdem war mit dem inzwischen verstorbenen Dr. Berthold Leibinger ein prominenter ehemaliger „Latein-Schüler“ anwesend, der der Festgemeinde aus seiner Schulzeit erzählte.
Nach fast 20-jähriger Tätigkeit für die Musikschule Korntal-Münchingen ging Heiderose Bauer im Sommer 2019 in den Ruhestand. Nach Elsbeth Edelmann war sie erst die zweite Sekretärin in den vergangen 40 Jahren. Statt ihrer kümmern sich nun Daniela Elbert und Melanie Zurhorst um den reibungslosen Ablauf hinter den Kulissen. Damit das enorme Wissen, das sie sich im Laufe der Jahre angeeignet hat, nicht verloren geht, hält Frau Bauer der Musikschule noch einen Nachmittag in der Woche die Treue und steht ihren beiden Nachfolgerinnen beratend zur Seite. Somit ist der Aufbruch ins fünfte Jahrzehnt von viel frischem Wind und neuen Ideen geprägt, mit dem ständigen Ziel, die Musikschule weiter zu entwickeln.