Vielfalt, Stimmung und tosender Applaus
Dass die alljährliche High’n Mighty Jazz Night auch bei ihrer 23. Auflage ihrem Publikum neue Aspekte bieten kann, stellte sie am vergangenen Freitag eindrucksvoll unter Beweis. Unter dem Motto „Jazz Night goes vocal“ waren in der Stadthalle Korntal drei unterschiedliche Acts zu erleben, die auf unterschiedliche Weise mit tollen Stimmen gute Stimmung verbreiteten. Den Auftakt bildete traditionell die High’n Mighty Big Band, die gemeinsam mit dem Vokalquartett Joyces (Marion Kreeb, Melanie Zurhorst, Christian Zurhorst und Jann Gudmundsson) auftraten. Unter der Leitung von Ralf Reichert begleitete die Big Band das Gesangsensemble gekonnt, wusste aber auch durch klangvolle Akzente und einzelne Instrumentalnummern aufregende Kontraste zu setzen.
Der Schlagzeuger Felix Schrack, der auch als Lehrer für die Musikschule Korntal-Münchingen tätig ist, stellte im zweiten Set des Abends sein neues Album „Songs and Thoughts“ vor. Zunächst nur im Trio mit Martin Sörös (piano) und Joel Locher (bass), präsentierte er die facettenreichen Früchte seines Schaffens. Später stieß zu dem Trio die Sängerin Pauline Ruhe hinzu, die auch die Texte zu den Kompositionen verfasst hatte und diese authentisch vortrug.
Für das Finale des Abends zeichnete sich das Projekt „Brazilian Blues“ von Stefan Koschitzki (sax, reeds, voc) und Fabiano Pereira (guit, voc) verantwortlich. Mit ihrer Band, bestehend aus Franco Petrocca am Bass, Sebastian Kiefer am Schlagzeug, dem Percussionisten Aaron und erneut Martin Sörös, steuerten sie mitreißende südamerikanische Vibes bei. Nicht nur wurde dem vokalen Musizieren durch Texte auf drei verschiedenen Sprachen ein weiterer Aspekt hinzugefügt, auch kam ein ganzer Blumenstrauß an Instrumenten zum Einsatz: Koschitzki, der ebenso wie Schrack in Korntal unterrichtet, hatte nicht nur drei verschiedene Saxofone im Einsatz, sondern begeisterte darüber hinaus auch auf Bassklarinette und Flöte. Und auch Pereira wechselte zwischen nicht weniger als drei Gitarren.
Das Korntaler Publikum sparte nicht an Applaus. Am Erfolg des Abends hatten auch Licht- und Tontechnik ihren Anteil: Insbesondere das Mixing war schon bei den ersten Akkorden positiv aufgefallen.